Am Morgen bilden sich lange Schlangen vor dem US-Gesundheitsministerium: Viele Angestellte erfahren erst zu Arbeitsbeginn, ob sie noch einen Job haben oder nicht. Gesundheitsminister Kennedy hatte bereits angekündigt, 10.000 Stellen zu streichen. Und jetzt macht er ernst.

Die US-Regierung hat mit den Massenentlassungen bei den wichtigsten Gesundheitsbehörden begonnen. Viele der Betroffenen wurden am frühen Morgen per E-Mail über ihre Kündigung informiert. Andere Mitarbeiter erfuhren erst auf dem Weg ins Büro von ihrer Entlassung - als die Zugangsberechtigung für ihre Dienstausweise gesperrt war. Vor dem Gebäude des Gesundheitsministeriums bildeten sich am Morgen lange Schlangen.

Das von Robert F. Kennedy geleitete Gesundheitsministerium hatte bereits angekündigt, Ende März 10.000 Stellen zu streichen. Dadurch sollen jährlich 1,8 Milliarden Dollar (1,67 Milliarden Euro) eingespart werden, wie das Ministerium mitteilte. Der Stellenabbau geschehe im Rahmen einer "dramatischen Restrukturierung", durch die das Ressort "effizienter" aufgestellt werden solle.

Seit dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident waren bereits 10.000 Stellen durch freiwillige Kündigungen und Frühverrentungen abgebaut worden. Insgesamt soll die Zahl der Vollzeitstellen im Gesundheitsministerium von 82.000 auf 62.000 sinken.

Führende Wissenschaftler und Manager entlassen

Die nun erfolgten Entlassungen betreffen das Gesundheitsministerium und die ihm unterstellten Bundesbehörden, darunter die für Arzneimittelbehörde FDA, die Gesundheitsbehörde CDC oder die der US-Regierung unterstehenden Nationalen Gesundheitsinstitute NIH. US-Medienberichten zufolge wurde mehreren hochrangigen Beamten dieser Behörden die Versetzung an abgelegene Standorte in Alaska oder Oklahoma angeboten. Nach Recherchen der "New York Times" und der "Washington Post" gehören zu den Entlassenen führende Wissenschaftler, Manager der Gesundheitsbehörde CDC und der Leiter der Regulierungsbehörde für Tabak, der den Konsum vom E-Zigaretten einschränken wollte. Auch hochrangige Mitarbeiter im Kampf gegen die Vogelgrippe sollen ihren Job verloren haben.

Laut Ressortchef Robert F. Kennedy Jr. sind die Entlassungen Teil einer umfassenden Reform seines Ministeriums. Die Reform ziele darauf ab, die Bemühungen auf die Prävention chronischer Krankheiten zu konzentrieren, sagte er. Kennedy nannte es einen "schwierigen Moment für uns alle". Der Umstrukturierungsplan sieht vor, die derzeit 28 Abteilungen des Gesundheitsministeriums in 15 Abteilungen zusammenzufassen. Dazu gehört auch eine neue Einheit namens Administration for a Healthy America (Verwaltung für ein gesundes Amerika, AHA).

Die drastische Stellenstreichung im Gesundheitsressort folgt der generellen Linie von US-Präsident Donald Trump, der mit Unterstützung seines Beraters Elons Musk eine radikale Reduzierung des Behördenapparats betreibt. Zehntausende Bedienstete wurden bereits entlassen oder schieden freiwillig aus. Gegen den Kahlschlag in den Bundesbehörden gibt es inzwischen jedoch eine Flut von Klagen vor den Gerichten.

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