Der Iran steht als Regionalmacht im Nahen Osten vermehrt unter Druck. Nun zieht das Land Berichten zufolge sein Militär aus dem Jemen ab - und lässt damit die verbündeten Huthis fallen. Diese erleben "ihre letzten Monate oder sogar Tage", so ein Insider.
Teheran zieht offenbar seine Truppen aus dem Jemen ab. Das berichtet die britische Zeitung "The Telegraph". Das Land habe sein Militärpersonal angewiesen, den Jemen zu verlassen, wird ein Insider zitiert. Demnach zielt der angebliche Rückzug darauf ab, eine mögliche Konfrontation mit den USA zu vermeiden. Die könnte etwa dann entstehen, wenn ein iranischer Soldat im Jemen getötet würde.
Das US-Militär fliegt seit Wochen verstärkt Angriffe auf den Jemen, um die islamistische Huthi-Miliz zu schwächen. Sie ist mit dem iranischen Regime verbündet, kontrolliert weite Teile im Westen des Landes und fungiert laut Experten als Stellvertreter Teherans, um dessen Interessen in der Region durchzusetzen. Zusammen mit der libanesischen Hisbollah und der palästinensischen Hamas bilden die Huthis die "Achse des Widerstands" - wie es in der iranischen Propaganda heißt.
Der "Telegraph" zitiert einen hochrangigen iranischen Regierungsvertreter mit den Worten, der Iran wolle seine Unterstützung für das Netzwerk regionaler Stellvertreter insgesamt zurückfahren und sich stattdessen auf die direkte Bedrohung durch die USA konzentrieren. Das Hauptanliegen Teherans, so die Quelle, sei "Trump und wie man mit ihm umgeht". Trump hatte dem Iran damit gedroht, dass jeder Schuss, der von den Huthi-Rebellen abgefeuert wird, künftig als Angriff des Iran selbst angesehen werde.
Huthis erleben "ihre letzten Monate oder sogar Tage"
Der mutmaßliche Rückzug aus dem Jemen könnte Ausdruck einer größeren Machtverschiebung im Nahen Osten sein. Alle vom Iran unterstützten Gruppen stehen unter Druck. So hat die israelische Armee einen Großteil der Infrastruktur der Hamas in Gaza zerstört und der Hisbollah im Libanon schwere Verluste zugefügt. Auch den Sturz des von Teheran protegierten syrischen Diktators Al-Assad im Dezember konnte Teheran nicht verhindern. Nun kommt wohl noch der Rückzug aus dem Jemen hinzu, der die Huthis hart treffen dürfte.
Die Quelle des Regimes im Iran sagt weiter: "Wir sind der Ansicht, dass die Huthis nicht überleben können und ihre letzten Monate oder sogar Tage erleben, sodass es keinen Sinn hat, sie auf unserer Liste zu behalten." Die US-Angriffe sind eine Reaktion auf wiederholte Attacken der schiitischen Rebellengruppe auf Handelsschiffe im Roten Meer. Sogar einen US-Flugzeugträger sollen die Milizionäre beschossen haben.
Dass die Trump-Administration, darunter Vizepräsident Vance und Verteidigungsminister Hegseth, vertrauliche Details über die Angriffe auf Huthi-Stellungen über den Messenger-Dienst Signal ausgetauscht hatten, sorgte vergangene Woche für einen Skandal. Der Vorgang wurde öffentlich, weil der US-Journalist Jeffrey Goldberg versehentlich Mitglied der Gruppe war.
Atomabkommen möglicherweise vor Neuauflage
Medienberichten zufolge will Donald Trump den durch die fortgesetzten Bombardierungen aufgebauten Druck nutzen, um den Iran zur Zustimmung zu einem neuen Atomwaffenabkommen zu bewegen. Zu Gesprächen darüber wollen sich Unterhändler beider Staaten offenbar in den kommenden drei Wochen in Oman treffen. Nachdem Iran 2015 unterzeichnet hatte, sein Nuklearprogramm zu beenden, zogen sich die USA in Trumps erster Amtszeit einseitig aus dem Abkommen zurück.
Aktuell baut das Pentagon seine Streitkräfte in der Region laut US-Medien deutlich aus. Dazu gehört unter anderem die Verlegung eines weiteren Flugzeugträgers in die Region sowie die Entsendung von mit Marschflugkörpern ausgerüsteten Zerstörern und anderen Kriegsschiffen. Aus Regierungskreisen heißt es, Trump wolle keinen Krieg mit dem Iran. Man müsse aber handlungsbereit sein, sollten die Versuche scheitern, auf dem Verhandlungsweg zu verhindern, dass der Iran eigene Atomwaffen entwickelt.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke