Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will bei seinem bevorstehenden Besuch in Ägypten ein Gipfeltreffen zum Krieg im Gazastreifen abhalten. Er werde er sich am Montag mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und dem jordanischen König Abdullah II. treffen, kündigte Macron am Samstag im Onlinedienst X an.

Macron wird am Sonntagabend in Kairo erwartet. Am Montagmorgen wird er dort von al-Sisi empfangen. Das gemeinsame Treffen mit Abdullah II. werde ebenfalls in der ägyptischen Stadt stattfinden, teilte der Elysée-Palast mit.

Am Dienstag will der französische Präsident in die Nähe des Gazastreifens reisen. In der ägyptischen Haftstadt Al-Arisch plant er laut Elysée-Palast ein Treffen mit humanitären Helfern, um seine Unterstützung für eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zu unterstreichen. Arisch liegt etwa 50 Kilometer vom Gazastreifen entfernt und ist ein wichtiger Übergangspunkt für Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet.

Die israelische Armee hatte ihre massiven Luftangriffe auf Ziele der Hamas im Gazastreifen Mitte März wieder aufgenommen und zudem neue Bodeneinsätze in dem Palästinensergebiet gestartet. Zuvor hatte dort seit Mitte Januar eine Waffenruhe gegolten. Die Verhandlungen über eine Fortsetzung der Feuerpause verliefen bislang ergebnislos. Ägypten agiert in den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Hamas als Vermittler.

UN-Hilfswerk fordert Zugang für Hilfskonvois nach Gaza

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) weist unterdessen auf die Not der rund eine Million Kinder und Jugendlichen im Gazastreifen hin. Tausende Paletten mit Hilfsgütern stünden zwar an der Grenze bereit, aber der Zugang zu dem Küstengebiet sei seit dem 2. März gesperrt. Diese Blockade sei die längste seit Beginn des Kriegs vor eineinhalb Jahren, beklagte der zuständige Regionaldirektor Edouard Beigbeder.

Unter anderem gebe es nun in der Mitte und im Süden des Gazastreifens keine Gratisnahrung für Kleinkinder mehr, die bei knappen Vorräten für das Wachstum entscheidend sei, hieß es. Und gebrauchsfertige Säuglingsnahrung sei nur noch für 400 Kinder und für einen Monat übrig. Unicef schätzt aber, dass fast 10.000 Säuglinge unter sechs Monaten zusätzliche Nahrung benötigen.

Beigbeder sagte: „Im Interesse von mehr als einer Million Heranwachsenden im Gazastreifen fordern wir die israelischen Behörden auf, gemäß ihren Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts sicherzustellen, dass zumindest die Grundbedürfnisse der Menschen gedeckt werden.“

Unicef forderte die Kriegsparteien – also Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas – erneut auf, die Feindseligkeiten einzustellen und die gebrochene Feuerpause wiederherzustellen. An die Hamas appellierte Unicef, die von ihr aus Israel verschleppten Geiseln freizulassen.

Hamas veröffentlicht weiteres Video von zwei Geiseln

Derweil veröffentlicht die Terrorgruppe Hamas am Samstag ein Video mit zwei israelischen Geiseln. Die beiden Männer beschreiben darin, wie sie einen angeblichen israelischen Angriff überlebt haben. Das Forum der Geiselfamilien erklärt, bei einem von ihnen handele es sich nach Angaben seiner Familie um Maxim Herkin. Die zweite Geisel wurde in israelischen Medien als der israelische Soldat Bar Kuperstein identifiziert.

Die beiden Männer waren am 7. Oktober 2023 von der Hamas bei deren Überfall auf das Nova-Musikfestival in Südisrael verschleppt worden. Die mehr als zwei Minuten lange Aufnahme wurde vom bewaffneten Arm der Hamas, den Essedin-al-Kassam-Brigaden, veröffentlicht. Die beiden Geiseln sitzen nebeneinander und sprechen in die Kamera. Herkin, der auch die russische Staatsbürgerschaft hat, trägt einen Verband im Gesicht und an seiner rechten Hand. Die Nachrichtenagentur AFP konnte das Video nicht verifizieren. Unklar war auch, wann es aufgenommen wurde.

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