Für Polit-Historiker könnte es wichtig werden: Das berühmte Ampel-Selfie ist kein Solitär, sondern stammt aus einer Serie. Der bekennende Hobbyfotograf Wissing erzählt, wie es dazu kam, dass er noch sieben weitere Versionen auf seinem Handy hat.
Noch-Verkehrsminister Volker Wissing hat die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte des berühmten Selfies mit den damaligen Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck und FDP-Chef Christian Lindner zu Beginn der Koalitionsverhandlungen für die Ampel offenbart. Wie Wissing im Podcast "Meine schwerste Entscheidung" der Funke Mediengruppe erzählte, wurde so lange fotografiert, bis alle vier Politiker zuversichtlich genug aussahen. Er habe mehrere Versionen des Motivs auf seinem Handy, berichtete Wissing. Wichtig sei gewesen, dass man "die richtigen Gesichtsausdrücke findet".
Zunächst habe man "jemandem ein Handy gegeben und gebeten, ein Bild von uns zu machen und das wurde einfach nichts", erzählte Wissing, der nach dem Ampel-Bruch aus der FDP austrat, um in der Regierung von SPD-Kanzler Olaf Scholz zu bleiben. In einer Variante "sieht man Robert Habeck nicht so glücklich gucken", ließ der Verkehrsminister wissen. "Das ist dann so, dass man sagt, okay, da ist nicht diese Erwartungshaltung in den Augen drin." Dann habe er vorgeschlagen, "wir machen jetzt noch mal Selfie oder so".
"Nur wir wussten, worum es geht"
Er selbst sei Hobbyfotograf, und dann sei "auch dieser Spirit" rübergekommen, sagte Wissing. "Also wahrscheinlich mussten wir das selber machen, weil wir wussten eben, worum es uns geht und jemand Fremdes konnte das dann an der Stelle einfach nicht."
Zum üblichen Politikerporträt sagte der Minister: "Das sind dann so Fotos, ja, stellen Sie sich mal noch dahin und stellen Sie sich mal noch dahin, und am Ende hat man so ein Orgelpfeifenbild. So nach dem Motto, es muss jeder drauf sein, ne? Aber darum ging es ja nicht. Es ging ja wirklich darum, einfach eine Botschaft zu senden und die ist ja dann auch angekommen."
Auf Nachfrage der Funke-Zeitungen präsentierte Wissing auf seinem Handy acht Versionen des berühmten Selfies, die er in einem Ordner gespeichert hatte. Offenbar findet die fotografische Pionierleistung Wissings nach dem Ende der Ampelregierung keine Nachahmer. Bei den Sondierungsgesprächen und den Koalitionsverhandlungen der schwarz-roten Nachfolgeregierung verhängte CDU-Chef Friedrich Merz ein Selfie-Verbot.
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