Es ist nicht der erste Fall, aber einer der eindeutigsten: Ein verifiziertes Video zeigt, wie sich ukrainische Soldaten ergeben - dann kommt es zum Kriegsverbrechen. Das Ganze fand ausgerechnet an dem Tag statt, an dem sich der US-Sondergesandte Witkoff in Moskau umgarnen ließ.
Russische Soldaten sollen wieder mehrere gefangene Ukrainer getötet haben. Ein von einer Drohne aufgenommenes Video dokumentiert dieses Menschenrechtsverbrechen, wie der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez bei Telegram schreibt. In der Aufnahme ist zu sehen, wie vier Soldaten mit erhobenen Händen aus einem zerstörten Haus kommen und sich auf Befehl ihrer Gegner ins Gras legen. Anschließend schießen diese den am Boden liegenden Männern erst in den Rücken und dann in den Kopf.
"Nach vorläufigen Informationen geschah dies am 13. März in der Nähe des Dorfes Pjatychatky", schreibt Lubinez. Die Ortschaft liegt im Süden der Ukraine. Lubinez kündigte an, die Straftat dem Internationalen Roten Kreuz und den Vereinten Nationen zu melden. Solche Hinrichtungen seien kein Einzelfall, sondern systematische Politik der Russischen Föderation, die auf höchster Ebene gefördert werde, so Lubinez.
Mehrere unabhängige Experten stufen das Video als authentisch ein. "Von allen Exekutionen, die wir seit Ende 2023 gesehen haben, ist dies einer der eindeutigsten Fälle", sagte Rollo Collins vom Center for Information Resilience, einer Londoner Gruppe, die auf visuelle Untersuchungen spezialisiert ist und das Video auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP überprüft hat. "Dies ist keine typische Kampftötung. Dies ist eine illegale Aktion".
Kiew: Russland tötete Dutzende Kriegsgefangene
Immer wieder wirft die Ukraine Russland Kriegsverbrechen vor. Insbesondere die Tötung von Kriegsgefangenen wurde bereits mehrfach auch auf Videos oder Fotos festgehalten. Laut der ukrainischen Staatsanwaltschaft wurden mindestens 245 Kriegsgefangene durch russische Kräfte seit Beginn des Krieges getötet. Moskau weist alle derartigen Vorwürfe als haltlos zurück. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte dazu, Russland behandle die gefangenen Ukrainer entsprechend den internationalen Gesetzen.
Am 13. März, an dem das Video mit der Tötung der Soldaten aufgenommen wurde, besuchten US-Vertreter Russland, um mit Machthaber Wladimir Putin Gespräche über einen möglichen Waffenstillstand zu führen. Später zeigte sich der Sondergesandte Steve Witkoff, ein enger Vertrauter von Präsident Donald Trump, sichtlich beeindruckt von Kreml-Chef Wladimir Putin: Dieser sei kein "Bösewicht", sondern vielmehr ein "großartiger" Anführer, der den Krieg in der Ukraine beenden wolle, so Witkoff im Interview mit dem rechtsgerichteten Moderator Tucker Carlson. "Ich mochte ihn. Ich fand, er war ehrlich zu mir." Zum russischen Angriffskrieg sagte Witkoff: "Das ist eine komplizierte Situation, dieser Krieg und all die Zutaten, die zu ihm geführt haben."
Bislang sind die Bemühungen Trumps nicht von Erfolg gekrönt und für Kiew steht fest: "Wie auch immer ein Friedensabkommen aussehen würde, die Ukraine ist nicht bereit, alles zu vergeben, was auf unserem Territorium geschehen ist", sagte Jurij Bielousov, Leiter der Abteilung für Kriegsverbrechen beim ukrainischen Generalstaatsanwalt, der Agentur AP. "In welcher Form es eine Rechenschaftspflicht geben wird, das wissen wir im Moment nicht."
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