In der kurdischen Bevölkerung gibt es über mehrere Länder verteilt bewaffnete Gruppen, die nicht unbedingt immer mit einer Stimme sprechen. Die syrische SDF sieht sich von einer möglichen Auflösung der PKK nicht betroffen - und glaubt sogar an positive Effekte.
Kurdenmilizen in Syrien sehen sich nach eigenen Aussagen nicht von dem Aufruf des inhaftierten Anführers der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, zur Auflösung der Partei betroffen. "Das hat nichts mit uns hier in Syrien zu tun", sagte der Oberkommandeur der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Abdi, in einer Online-Pressekonferenz. "Wenn dieser Prozess erfolgreich ist, wird er auch für uns positive Auswirkungen haben", sagte Abdi. Die Türkei werde dann keine Ausreden mehr haben, Gebiete unter dem Vorwand der PKK-Bekämpfung anzugreifen.
Der seit Jahren inhaftierte Anführer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, hatte seine Anhänger dazu aufgerufen, die Waffen niederzulegen. Die PKK müsse sich auflösen, so Öcalan. Dazu müsse ein Kongress einberufen werden.
Der überraschende Appell könnte einen neuen Friedensprozess mit der Türkei einleiten. Die Türkei und die PKK bekämpfen sich seit Jahrzehnten gegenseitig. Ob die PKK Öcalans Aufruf folgt, ist noch ungewiss. Zur PKK-Führungsriege gehören derzeit Murat Karayilan und Cemil Bayik, die vom türkischen Staat wegen Terrorvorwürfen gesucht werden.
Türkei bombardiert YPG
In Nordsyrien kontrolliert die Kurdenmiliz YPG, die als führende Kraft innerhalb der SDF gilt, große Gebiete. Ankara sieht die YPG als Ableger der PKK - und damit als Terrororganisation. Die Türkei hat in der Vergangenheit und verstärkt seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Militäreinsätze gegen die YPG in Syrien durchgeführt und hält dort mit Unterstützung von Rebellen Grenzregionen besetzt.
Das PKK-Hauptquartier liegt in den nordirakischen Kandil-Bergen. Der Konflikt verlagerte sich nach Angaben der International Crisis Group seit 2019 von der Türkei in den Nordirak und nach Nordsyrien, nachdem das türkische Militär die PKK-Kämpfer immer weiter zurückgedrängt hatte.
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