Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.

Der Konsumgüterkonzern Henkel erwartet nach den Zuwächsen des vergangenen Jahres einen gebremsten Jahresstart. Die schwache Konsumstimmung etwa in den USA laste im ersten Quartal auf dem Anbieter von Marken wie Pritt, Schwarzkopf, Syoss oder Persil. "Die aktuelle Situation in den USA führt dazu, dass wir Zurückhaltung spüren", sagte Henkel-Chef Carsten Knobel. Henkel gehe auch deshalb "von einem insgesamt langsameren Start ins Jahr und einer Wachstumsbeschleunigung im Jahresverlauf aus", teilte der Düsseldorfer Dax-Konzern mit.

Im vergangenen Jahr hatte Henkel den Umsatz gesteigert und auch aufgrund von Einsparungen durch den Umbau des Konzerns deutlich mehr verdient. Die Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende erhalten, zudem legt der Vorstand ein neues Programm zum Rückkauf eigener Aktien auf. Doch das konnte die Anleger nicht besänftigen - Henkel-Aktien gingen wegen der vorsichtigen Prognose auf Talfahrt und verloren bis zum Mittag rund zehn Prozent.

Die Situation in den USA unter dem neuen Präsidenten Donald Trump sei "extrem volatil", beklagte Knobel. Aussagen zu möglichen Schutzzöllen änderten sich fast täglich. "Sind wir immun dagegen? Nein", fügte er hinzu. Doch sehe er den Konzern insgesamt für die Auswirkungen der Zölle gerüstet. Henkel produziere regional - auch in den USA. Der Konzern unterhalte dort etwa 20 Produktionsstandorte und könne damit den Großteil dessen abdecken, was für den US-Markt notwendig sei. Henkel fuhr 2024 rund 28 Prozent seines Umsatzes in Nordamerika ein.

Im Geschäft mit Kosmetika und Waschmitteln erwartet der Konzern nun von Januar bis Ende März einen Umsatzrückgang in einer Bandbreite von zwei bis vier Prozent, teilte Henkel mit. In der zweiten Jahreshälfte solle sich das aber ändern. Insgesamt soll der organische Umsatz zwischen 1,5 und 3,5 Prozent zulegen, sagte Knobel. Die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge) werde in einer Bandbreite von 14 bis 15,5 Prozent erwartet - nach rund 14,3 Prozent im Vorjahr. Zum Vergleich: Konkurrent Beiersdorf hatte für 2025 ein organisches Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent in Aussicht gestellt, die operative Umsatzrendite soll leicht steigen. Auch die Hamburger verlieren beim Umsatz aber an Wachstumstempo.

Henkel auf Shoppingtour

Im vergangenen Jahr hatte Henkel den Gewinn noch deutlich steigern können - und fuhr damit auch die Früchte des Konzern-Umbaus ein. Knobel hatte das Kosmetik- mit dem Waschmittelgeschäft zusammengelegt, um die Kosten zu drücken und zugleich das Wachstum anzukurbeln. Zweites Standbein ist das Geschäft rund um Klebstoffe.

Insgesamt siegen die Einnahmen organisch um 2,1 Prozent auf 21,6 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) schnellte um 20,9 Prozent auf drei Milliarden Euro in die Höhe. Unter dem Strich verdiente Henkel mit zwei Milliarden Euro deutlich mehr. Die Dividende für 2024 steigt nun auf 2,04 Euro je Vorzugsaktie - das entspricht einem Plus von 10,3 Prozent. Henkel kündigte zudem ein Programm zum Rückkauf eigener Aktien mit einem Volumen von bis zu einer Milliarde Euro an.

Henkel wolle nun prüfen, seine "Strukturen und Prozesse agiler und flexibler aufzustellen", hieß es weiter. Der Vorstand um Knobel erwäge, "zunächst in Deutschland und gegebenenfalls schrittweise auch in ausgewählten, großen Ländern eigene rechtliche Einheiten für die beiden Unternehmensbereiche einzurichten". Das könnte den Düsseldorfern auch dabei helfen, Zukäufe zu integrieren, sagte Knobel. Henkel sehe attraktive Möglichkeiten für Übernahmen.

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