Nach den Aufschlägen der letzten Tage kehrt die Vorsicht an die Wall Street zurück. Vor dem Zinsentscheid der Fed geht es vor allem für Technologieaktien nach unten. Der Goldpreis erreicht einen neuen Höchststand.
Im Vorfeld der US-Zinsentscheidung haben sich die Anleger an der Wall Street am Dienstag zurückgezogen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,6 Prozent tiefer auf 41.581 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sank um gut ein Prozent auf 5614 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,7 Prozent auf 17.504 Punkte.
Börsianer rechnen damit, dass die Fed die Zinsen bei ihrer zweitägigen Zinssitzung, die heute begonnen hat, stabil hält. Mehrere Notenbanker haben vor übereilten Maßnahmen gewarnt, da auf konkrete Daten zu den Auswirkungen der Zölle gewartet werden müsse. Die Zollmaßnahmen von Präsident Donald Trump haben einen Handelsstreit mit wichtigen US-Handelspartnern ausgelöst und zu raschen Vergeltungsmaßnahmen geführt. Es gibt die Befürchtung, dass die Zollpolitik einerseits für eine wirtschaftliche Rezession sorgen könnte, andererseits aber die Inflation befeuern könnte. Ersteres würde Zinssenkungen nahelegen, letzteres hingegen Zinserhöhungen.
Die Fed soll für Preisstabilität sorgen, die sie bei einer Inflationsrate von zwei Prozent erreicht sieht. Sie hat den Leitzins zuletzt im Korridor von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Positive Signale kamen aus dem Industriesektor. Die Unternehmen steigerten ihre Produktion im Februar stärker als erwartet.
Anleger flüchten sich in Gold
Im Blick der Anleger waren auch die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt. Die gegenseitigen Angriffe auf Energie-Infrastruktur sollen für eine Frist von 30 Tagen ausgesetzt werden. Das haben US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin bei dem mit Spannung erwarteten Gespräch über Wege zur Beendigung des Krieges vereinbart. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stimmte im Anschluss dem Stopp der Angriffe auf die Energieversorgung zu. Sein eigentliches Ziel, die Einigung auf eine umfassende Feuerpause, erreichte Trump nicht. Daran solle nun rasch gearbeitet werden, kündigte der US-Präsident an.
Angesichts der anhaltenden geopolitischen Risiken strömten die Anleger erneut in das als sicherer Hafen geltende Gold. Der Preis für das Edelmetall verteuerte sich um bis zu 1,2 Prozent auf eine Bestmarke von 3038,26 Dollar je Feinunze. Die in den USA notierten Aktien von Goldminenunternehmen wie Barrick Gold und Gold Fields legten um 0,8 und 3,2 Prozent zu.
Tesla rutschen weiter ab
Die Aussicht auf eine Lockerung der Auflagen für Kohleenergie in den USA beflügelte die Aktien der US-Bergbauunternehmen. Die Titel von Peabody und Core Natural gewannen 6,2 und 4,6 Prozent. Die US-Umweltschutzbehörde EPA will die Vorschriften zur Reduzierung von Ruß- und Treibhausgasemissionen für US-Kohlekraftwerke aufheben.
Bei den Verlierern stachen Tesla mit einem Minus von 5,3 Prozent ins Auge. Das Brokerhaus RBC senkte sein Kursziel für die Aktie und verwies darauf, dass der Elektroautohersteller in China und Europa Marktanteile verliert. JP Morgan zufolge hat S&P seine Prognose für die Tesla-Produktion über alle Zeiträume und Regionen hinweg deutlich gesenkt, da die Verbraucher weiterhin negativ auf Maßnahmen und Aussagen des Managements reagierten. Seit Jahresbeginn sind die Tesla-Aktien um rund 45 Prozent abgerutscht.
Die Aktien der Google-Muttergesellschaft Alphabet sanken um 2,2 Prozent. Google kauft die Cybersicherheitsfirma Wiz für 32 Milliarden Dollar in bar. Der Preis liegt deutlich über der ersten Offerte vom vergangenen Jahr, bevor kartellrechtliche Bedenken das Geschäft auf Eis legten. Der Tod eines Patienten löste beim Gentherapie-Entwickler Sarepta Therapeutics einen Ausverkauf aus. Die Aktien brachen um mehr als 27 Prozent ein. Den Angaben des Unternehmens zufolge verstarb ein 16-Jähriger, der im Dezember mit der Gentherapie Elevidys behandelt wurde, an Leberversagen.
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