US-Präsident Trump hält mit seinen Aussagen, den Gazastreifen unter US-Kontrolle zu bringen und die Einwohner umzusiedeln, wochenlang alle in Atem. Als jetzt die arabischen Länder dem US-Gesandten ihren Gegenvorschlag unterbreiten, wehrt sich Trump gegen angebliche Lügen.

Die arabischen Länder haben den USA ihren Wiederaufbauplan für den Gazastreifen vorgelegt - und Gegenwind des Außenministeriums kassiert. In Katar kamen dafür unter anderem die Außenminister Saudi-Arabiens, Ägyptens und Jordaniens mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff zusammen, wie die Staatsagentur QNA berichtete. Sie hätten sich bei dem Treffen mit Witkoff geeinigt, weiterhin darüber zu beraten, wie der Plan als Grundlage für den Wiederaufbau des in weiten Teilen zerstörten Gebiets dienen kann.

Witkoff begrüßte den Plan als "ehrlich gemeinten ersten Schritt". Das US-Außenministerium hatte nach der Annahme des Plans allerdings mitgeteilt, der Vorschlag "erfüllt nicht die Anforderungen, das Wesen dessen, was Präsident Trump gefordert hat".

Trump widerspricht sich bei Gaza-Zwangsumsiedlung

Die arabischen Länder hatten den Plan vergangene Woche bei einem Gipfeltreffen in Kairo beschlossen. Das etwa 90 Seiten lange Papier sieht die Beseitigung von Trümmern und den schrittweisen Aufbau von Wohnraum in Gaza für die dort lebenden Palästinenser über einen Zeitraum von rund fünf Jahren vor. Die Kosten werden dabei auf umgerechnet rund 50 Milliarden Euro geschätzt. Viele Fragen - etwa zur Finanzierung und zur zukünftigen Kontrolle Gazas - sind aber ungeklärt und die Erfolgsaussichten des Plans völlig offen.

Der Plan sieht eine Verwaltung des Gazastreifens durch "kompetente" Bewohner vor, während gleichzeitig die Rückkehr der Palästinenserbehörde in das Gebiet ermöglicht werden soll. Zudem rief die Arabische Liga die Palästinenser dazu auf, sich unter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) zu vereinigen. Ein solcher Schritt könnte die radikalislamische Hamas, die bisher im Gazastreifen herrscht und nicht Teil der PLO ist, von der Regierung ausschließen.

Der von Ägypten ausgearbeitete Plan folgte auf Andeutungen von US-Präsident Donald Trump vom Februar, die 1,9 Millionen Palästinenser aus Gaza dauerhaft in andere Länder umzusiedeln. Er will das Palästinensergebiet unter US-Kontrolle bringen und neu aufbauen. Die dort lebenden Palästinenser sollen nach Trumps Vorstellungen unter anderem nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden, was Kairo und Amman strikt ablehnten.

In Washington sagte Trump nun während eines Pressetermins dagegen, dass keine Palästinenser zwangsweise vertrieben werden sollen. "Niemand will irgendwelche Palästinenser vertreiben", sagte er auf Nachfrage und erkundigte sich nach dem Medium, für das die Journalistin arbeitet. Als sie "Voice of America" antwortete - ein regierungsfinanzierter Auslandssender der USA, den Republikaner für ideologisch links halten - sagte er: "Kein Wunder".

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