Laut einer aktuellen Umfrage der US-Denkfabrik Atlantic Council unter Politikexperten halten 40 Prozent der Befragten den Ausbruch eines Weltkriegs in den nächsten zehn Jahren für wahrscheinlich. Die Mehrheit der Befragten, 59,5 Prozent, antwortete hingegen mit Nein auf die Frage: „Wird es bis zum Jahr 2035 einen weiteren Weltkrieg geben oder gegeben haben, der einen Mehrfrontenkonflikt zwischen Großmächten beinhaltet?“ Das Atlantic Council nennt den Befund dennoch „alarmierend“.

Die Befragung der Experten aus 47 Ländern – knapp 55 Prozent stammen aus den USA – unter dem Titel „Global Foresight 2025“ beleuchtet die größten globalen Gefahren der Zukunft. Als besonders gefährlich wird der Konflikt zwischen China und Taiwan eingeschätzt.

Fast 65 Prozent der Experten halten einen chinesischen Einmarschversuch in Taiwan in den kommenden zehn Jahren für eher wahrscheinlich bis wahrscheinlich. Eine drastische Verschärfung – in der vergangenen Befragung hatte das Ergebnis noch bei etwa 50 Prozent gelegen. Ein militärischer Konflikt in der Region könnte auch die USA in den Krieg verwickeln, da die USA Taiwan mit Militärhilfe unterstützen und die Sicherheit des asiatischen Staates als Teil eigener nationaler Interessen betrachten.

Neben der großen Gefahr eines Konflikts zwischen Großmächten wird auch die Möglichkeit des Einsatzes von Atomwaffen bis zum Jahr 2035 von 48 Prozent der Experten als realistisch eingeschätzt. Außerdem wird der Weltraum als möglicher Kriegsschauplatz genannt – so gaben 45 Prozent der Befragten an, militärische Auseinandersetzungen im All als realistisch einzuschätzen.

45 Prozent der Befragten erwarten Krieg zwischen Russland und der Nato

Ein weiteres Spannungsfeld liegt zwischen Russland und der Nato. 45 Prozent der Experten halten einen Krieg zwischen Russland und dem westlichen Verteidigungsbündnis für möglich, während 41,5 Prozent einen solchen Konflikt eher ausschließen oder ausschließen.

Die Umfrage zeigt auch eine zunehmende Polarisierung der Welt in zwei große Blöcke: China, Russland, Iran und Nordkorea einerseits und die USA sowie ihre Verbündeten andererseits. Diese Spaltung könnte zu einer weiteren geopolitischen Eskalation führen.

Die Studie gibt auch einen düsteren Ausblick auf die Zukunft der Demokratie. Fast die Hälfte der Befragten (46,5 Prozent) rechnet mit einer weiteren „demokratischen Rezession“, die sich zu einer „demokratischen Depression“ entwickeln könnte. Nur 16,9 Prozent hoffen auf eine „demokratische Renaissance“, also eine Verbesserung der Zustände.

Die Umfrage, deren Daten zwischen dem 15. November und dem 2. Dezember 2024 erhoben wurden, zeigt die Besorgnis vieler Experten über die geopolitischen Entwicklungen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke