Unterhändler Russlands und der USA haben in Saudi-Arabien russischen Medienberichten zufolge mehr als zwölf Stunden über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine verhandelt. Am Dienstag werde eine „gemeinsame Erklärung“ zu den Ergebnissen veröffentlicht, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass am Montagabend. Details wurden nicht genannt.
In dem Gespräch sollte es um eine Waffenruhe als ersten Schritt zu einem möglichen Ende des mehr als drei Jahre dauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gehen. Am Sonntag hatten die US-Unterhändler in Riad zunächst mit Vertretern aus Kiew gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass auf das amerikanische-russische Treffen eine weitere Gesprächsrunde mit der Ukraine folgen werde.
Nach Angaben aus Moskau sollte es bei dem Treffen in Riad auch um eine mögliche Wiederbelebung einer Vereinbarung aus dem Jahr 2022 für einen sicheren Transport ukrainischer Agrarexporte über das Schwarze Meer gehen. „Die Frage der Schwarzmeer-Initiative und alle Aspekte im Zusammenhang mit der Erneuerung dieser Initiative stehen heute auf der Tagesordnung“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Dies sei der Vorschlag von US-Präsident Donald Trump gewesen, Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem zugestimmt. „Mit diesem Mandat reiste unsere Delegation nach Riad.“
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges war ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aus blockierten Häfen über das Schwarze Meer unter Vermittlung der Türkei und der UNO ausgehandelt worden. Das Abkommen war ausgelaufen, nachdem Russland es 2023 nicht verlängert hatte. Moskau hatte dies damit begründet, dass der Westen seine Zusage zur Lockerung von Sanktionen gegen russische Agrarexporte nicht eingehalten habe.
Am Sonntag hatten die US-Unterhändler in Riad bereits mit der ukrainischen Seite gesprochen. Die Gespräche mit der US-Delegation seien „produktiv und zielgerichtet“ gewesen, erklärte anschließend der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow. Die Delegationen beider Länder hätten „wichtige Punkte angesprochen“, darunter Fragen zum Energiebereich.
In Paris ist für Donnerstag ein Gipfeltreffen der Ukraine-Unterstützerländer geplant. An dem Treffen nimmt auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teil. Bei den Gesprächen in der französischen Hauptstadt werde es um die „weitere enge Abstimmung“ der mit Kiew verbündeten europäischen Partnerstaaten bei der Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes gehen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit. Zudem lägen die möglichen Friedensverhandlungen und „natürlich auch übergeordnete Fragen von Sicherheit in Europa“ auf dem Tisch.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte das weitere Treffen der Ukraine-Unterstützerländer in der vergangenen Woche nach dem EU-Gipfel in Brüssel angekündigt. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werde teilnehmen, sagte Macron.
Zusammen mit Großbritannien strebt Frankreich die Bildung einer „Koalition der Willigen“ an, die im Fall einer Waffenruhe mit Russland unter anderem Friedenstruppen in die Ukraine senden könnte. Paris und London erklärten sich bereit, Truppen zu schicken. Die Bundesregierung erklärte bisher, sie halte die Debatte für verfrüht.
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