Während der Schlacht um die ukrainische Hafenstadt Mariupol 2022 leistet das Asow-Regiment den Russen erbittert Widerstand. Schließlich ergeben sich aber viele der Kämpfer. Zwölf von ihnen werden jetzt in Rostow am Don zu langen Haftstrafen verurteilt.
Ein russisches Militärgericht hat zwölf Mitglieder des ukrainischen Asow-Regiments zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Angeklagten wurden wegen "terroristischer Aktivitäten" und "gewaltsamer Machtergreifung oder -erhaltung" zu 13 bis 23 Jahren Gefängnis verurteilt, wie das Gericht in Rostow am Don laut russischen Staatsmedien entschied. Das Asow-Regiment hatte in den ersten Monaten des Krieges die Verteidigung der Stadt Mariupol im Südosten der Ukraine angeführt und wird von Russland als "Terrororganisation" eingestuft.
Dem unabhängigen Nachrichtenportal Mediazona zufolge wurden elf weitere Personen, die Russland bereits im Rahmen von Gefangenenaustauschen an die Ukraine übergeben hatte, in Abwesenheit verurteilt. Darunter seien neun Frauen gewesen, die als Köchinnen der Armee gearbeitet hätten. Die zwölf Asow-Mitglieder, die mit geschorenen Köpfen vor Gericht erschienen, würden Berufung gegen die Urteile einlegen, hieß es weiter. Einige von ihnen hätten Fehlverhalten bestritten oder erklärt, ihre Aussagen seien unter Zwang zustande gekommen. Dies konnte von Reuters unabhängig nicht überprüft werden.
Von ukrainischer Seite gibt es keine Stellungnahme zu den Urteilen. Das Asow-Regiment ist in Russland verboten, die Regierung in Moskau stellt die Einheit als fanatische Gruppierung von russlandfeindlichen Neonazis dar. Die Ukraine weist diese Beschreibung zurück. Das Regiment war von dem Ultra-Nationalisten Andrij Bilezkyj gegründet worden, distanzierte sich aber später von dessen Politik. Ab 2014 wurde es in die ukrainische Nationalgarde eingegliedert.
Für viele Ukrainer sind die Asow-Kämpfer Helden, die zum Symbol des nationalen Widerstands wurden. Sie harrten in den verwüsteten Ruinen von Mariupol aus, während Russland die Hafenstadt zwischen Februar und Mai 2022 belagerte. Bis zuletzt verschanzten sie sich in einem weitläufigen Netz von Bunkern und Tunneln unter dem Asowstal-Stahlwerk in Mariupol. Nach russischen Angaben ergaben sich schließlich fast 2500 Kämpfer.
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