Mehrere Tausend Anhänger der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen haben in Paris gegen ein gerichtliches Verbot ihrer Wahlteilnahme protestiert.
Le Pen trat bei der Kundgebung als Hauptrednerin auf. Sie bezeichnete das Urteil bei der Kundgebung vor dem Invalidendom als „eine politische Entscheidung“, die den „den demokratischen Staat verhöhnt“. Man habe ihre Ehre mit Füßen getreten, doch sie werde nicht aufgeben, betonte sie.
Le Pens Partei Rassemblement National (RN) hatte mit bis zu 10.000 Teilnehmern gerechnet, vollständig gefüllt war der Platz vor dem Invalidendom aber nicht.
Der RN-Vorsitzende Jordan Bardella, sprach von einem „skandalösen“ Urteil gegen Le Pen, das einen „direkten Angriff auf die Demokratie“ darstelle. Er versicherte zugleich, dass seine Partei nicht „alle Richter diskreditieren“ wolle.
Parallel zur RN-Kundgebung fanden in Paris mehrere Kilometer entfernt auch zwei Gegenproteste statt. Auf der Place de la République versammelten sich nach Angaben der Veranstalter rund 15.000 Menschen. Zu dem Protest hatten unter anderem die Linkspartei La France Insoumise sowie die Grünen aufgerufen.
Die Teilnehmer warnten vor dem Erstarken der extremen Rechten und riefen zur Verteidigung des Rechtsstaats auf. Auch die Partei von Präsident Emmanuel Macron nutzte ein bereits länger geplantes Treffen in Saint-Denis am Stadtrand von Paris als politische Plattform gegen Le Pen. Parteichef Gabriel Attal warf dem RN vor, mit dem Protest die Richter und Frankreichs Institutionen anzugreifen.
Le Pen war am Montag wegen der Veruntreuung von EU-Geldern zu vier Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung und zwei in Form einer elektronischen Fußfessel sowie einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verurteilt worden. Diese Strafen sind ausgesetzt, bis das Berufungsverfahren abgeschlossen ist.
Die Richter verboten ihr außerdem, fünf Jahre lang bei Wahlen anzutreten – dieser Bestandteil des Urteils trat mit sofortiger Wirkung in Kraft. Das würde Le Pen daran hindern, sich bei der Präsidentschaftswahl 2027 zu bewerben, bei der sie bislang als Favoritin galt. Allerdings will die 56-Jährige versuchen, eine Aufhebung des Kandidaturverbots zu erreichen.
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