Japan ist einer der größten Investoren in den USA. Doch mit den neuen Zöllen im Nacken könnten die Unternehmen dies nicht länger leisten. In einem Telefonat mit US-Präsident Trump bietet Japans Premier Entgegenkommen an. Es soll verhandelt werden.

Japan will US-Präsident Donald Trump mit einem "Maßnahmenpaket" besänftigen und so eine Senkung der von ihm verhängten Zölle erwirken. Die Lösung sei nicht, "stückweise" vorzugehen, sagte Regierungschef Shigeru Ishiba. "Wir glauben, dass wir ein Maßnahmenpaket vorlegen müssen." Darin könnte etwa eine Vereinbarung zum Kauf von mehr Erdgas aus den USA enthalten sein.

In einem Telefonat mit Trump verständigten sich beide Seiten auf weitere Gespräche über die Zölle. Ishiba sagte, es sollten von den USA und Japan Kabinettsmitglieder benannt werden, die die Leitung der Gespräche übernehmen und die Gespräche dann fortsetzen sollen. "Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass Japan über fünf Jahre hinweg der größte Investor in den USA war - und dass diese Politik die Fähigkeit japanischer Firmen zu investieren beeinträchtigt."

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wurde im Zuge von Trumps umfassender Zollankündigung der vergangenen Woche mit einem Zusatzzoll von 24 Prozent belegt. Die außerdem seit Donnerstag geltenden US-Zölle auf Autos treffen die Wirtschaft des Landes ebenfalls schwer.

Ishiba nannte als möglichen Inhalt des Maßnahmenpakets ein auch von Trump genanntes Pipeline-Projekt in Alaska, das Erdgas aus dem hohen Norden an die südwestliche Küste des US-Bundesstaats transportieren könnte, um es anschließend per Schiff nach Ostasien zu bringen. Japan könne sich daran beteiligen. Nähere Angaben zu weiteren möglichen Zugeständnissen an die USA machte der Regierungschef nicht. Japan ist bereits der wichtigste ausländische Investor in den USA.

Der Vorsitzende des einflussreichen japanischen Unternehmerverbands Keidanren sieht die Welt nun an einem "Scheideweg". Die Welt sei dank des Freihandelssystems seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgeblüht. "Die treibende Kraft hinter diesem System sind die Vereinigten Staaten", sagte Masakazu Tokura auf einer Pressekonferenz. Mit dem Richtungswechsel in Washington sei nun fraglich, "ob das Freihandelssystem überleben kann".

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