US-Präsident Donald Trump hat erneut die Beistandsverpflichtungen innerhalb der Nato infrage gestellt. „Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen“, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Weißen Haus über die Nato-Partnerstaaten. Er bekräftigte seinen Vorwurf, dass andere Nato-Staaten nicht genug in die Verteidigung investierten: „Sie sollten mehr zahlen“, sagte Trump.

Mit seinen Äußerungen antwortete der Präsident auf Reporterfragen zu einem Bericht von NBC News. Der US-Sender hatte unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter über Erwägungen des Präsidenten berichtet, wonach der militärische Beistand der USA für Nato-Partnerstaaten von der Höhe von deren Verteidigungsausgaben abhängig gemacht werden soll.

Länder, die nach Trumps Ansicht zu wenig in die Verteidigung investieren, könnten demnach im Falle eines Angriffs nicht von den USA unterstützt werden. Dieses Konzept würde Artikel fünf des Nato-Vertrags aushöhlen, wonach sich die Nato-Länder gegenseitig beistehen, wenn eines von ihnen angegriffen wird.

Trump ordnet Krypto-Reserve an

Trump löste außerdem ein Versprechen aus dem Präsidentenwahlkampf ein und ordnete die Bildung einer US-Reserve für Digitalwährungen an. In einer strategischen Reserve sollen Einheiten der bekanntesten Kryptowährung Bitcoin gelagert werden, die sich bereits etwa durch Beschlagnahmungen in der Hand der US-Regierung befinden.

Dem amerikanischen Digitalwährungs-Beauftragten David Sacks zufolge werden das Handels- und das Finanzministerium sich weitere Bitcoin für diese Reserve beschaffen dürfen, allerdings ohne Kosten für die Steuerzahler.

Zudem sollen demnach in einem weiteren Bestand andere Digitalwährungen wie etwa Ethereum und Solana gelagert werden. Die US-Regierung werde aber nicht aktiv nach Wegen suchen, diese Bestände auszubauen.

Bitcoin fällt – Etwas Ernüchterung nach Details

Die ersten Details zur US-Reserve für Digitalwährungen sorgen bei Anlegern an den Kryptomärkten zunächst ein Stück weit für Ernüchterung. Der Bitcoin fiel auf der Handelsplattform Bitstamp wieder unter die Marke von 90.000 US-Dollar und notierte zuletzt bei 88.102 Dollar.

Damit erholte er sich aber schon wieder etwas vom Tagestief, nachdem er in der Nacht in einer ersten Reaktion auf Details zur US-Digitalwährungsreserve noch unter die Marke von 85.000 Dollar gerutscht war.

Bestand von rund 200.000 Bitcoin

Unter anderem durch Aktionen gegen Kriminelle sind bei der US-Regierung Zehntausende Bitcoin-Einheiten gelandet. Sacks zufolge wird der Bestand auf rund 200.000 Bitcoin geschätzt. Bei einem Kurs etwa 88.000 Dollar pro Bitcoin würde das einem Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar entsprechen.

US-Präsident Trump hatte sich im Wahlkampf Digitalwährungen betont aufgeschlossen gezeigt und Unterstützung in der Branche gewonnen. Die Regierung seines Vorgängers Joe Biden fuhr einen restriktiven Kurs gegenüber Digitalwährungen und warnte vor Geldwäsche und dem Risiko einer Destabilisierung von Finanzmärkten. Nach Trumps Wahlsieg war unter anderem der Bitcoin-Kurs stark gestiegen.

Handelsstreitigkeiten drücken Stimmung

Der Bitcoin-Kurs war in der vergangenen Woche stark unter Druck geraten und von mehr als 96.000 Dollar phasenweise auf unter 80.000 Dollar eingebrochen. Hintergrund waren die von den USA angezettelten internationalen Handelsstreitigkeiten, die die Stimmung an den Finanzmärkten belasten und zu Zurückhaltung bei riskanten Anlageklassen geführt hatten.

In den vergangenen Tagen richteten sich die Blicke dann aber bereits wieder auf die erwartete Bekanntgabe der US-Digitalwährungsreserve. Anleger hätten gehofft, dass sich Trump nicht nur abermals als Schutzherr für Bitcoin und Co positionieren werde, „sondern das Fundament für eine Symbiose zwischen der US-Regierung und der Kryptobranche gelegt wird“, sagte Marktexperte Timo Emden von Emden Research.

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