Die Ukraine nimmt nach Angaben ihres Präsidenten Selenskyj zwei in der russischen Armee kämpfende chinesische Staatsbürger gefangen. Der ukrainische Staatschef fordert Reaktionen. Die USA sind beunruhigt und sehen sich nun in einer Annahme bestätigt.
Das US-Außenministerium hat die Gefangennahme von zwei chinesischen Soldaten durch die Ukraine, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen, als "verstörend" bezeichnet. "China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce.
China liefere fast 80 Prozent der Dual-Use-Güter, die Russland für das Aufrechterhalten des Krieges brauche, erklärte Bruce weiter. Als Dual-Use-Güter werden Erzeugnisse bezeichnet, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke benutzt werden können. Die Zusammenarbeit zwischen den "beiden Atommächten" Russland und China werde weiter zu "globaler Instabilität beitragen und die USA und andere Länder weniger sicher, weniger geschützt und weniger wohlhabend machen", sagte die Sprecherin.
Wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Gefangennahme der beiden chinesischen Soldaten in der Region Donezk gemeldet. Laut Selenskyj verfügt Kiew über Informationen, wonach "viele weitere chinesische Staatsbürger" in den Reihen der russischen Armee kämpfen. "Ich habe den ukrainischen Außenminister angewiesen, sich unverzüglich mit Peking in Verbindung zu setzen und herauszufinden, wie China darauf reagieren wird", erklärte der Präsident.
Es gebe Dokumente der Gefangenen, fügte Selenskyj aus. Er sprach von Bankkarten und persönlichen Daten. Zudem veröffentlichte der Staatschef bei Telegram ein Video mit Bildern eines der Gefangenen. Für ihn sei das ein klares Signal, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg nicht beenden und stattdessen weiterkämpfen wolle. "Das erfordert unbedingt eine Reaktion. Eine Reaktion der USA, Europas und aller in der Welt, die wollen, dass Frieden herrscht", unterstrich Selenskyj.
Wie tief steckt China im Ukraine-Krieg?
Die chinesischen Kriegsgefangenen befinden sich demnach beim ukrainischen Geheimdienst SBU. Das ukrainische Außenministerium bestellte nach Sybihas Angaben den Geschäftsträger der Botschaft Chinas in Kiew ein.
Bisher stellt China sich als neutrale Partei im Ukraine-Krieg dar und erklärt, weder Kiew noch Moskau mit Waffen zu unterstützen. Allerdings hat Peking seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 seine politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland deutlich verstärkt.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Auf russischer Seite wurden bereits Einheiten der nordkoreanischen Armee eingesetzt. Für Kiew kämpfen nach eigenen Angaben Tausende ausländische Staatsangehörige als Freiwillige.
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