Kremlchef Wladimir Putin hat den Vorschlag der USA für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine öffentlich gelobt, für eine Zustimmung seinerseits aber Bedingungen gestellt. Russland sei dafür, sagte Putin bei einer Pressekonferenz im Anschluss an Gespräche mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko. Aber es gebe Feinheiten zu beachten.
Ein Abkommen müsse auf einen dauerhaften Frieden ausgelegt sein. Die Frage der ukrainischen Truppen im Gebiet Kursk müsse dafür geklärt werden. Auch Russland sei daran interessiert, den „Konflikt“ mit friedlichen Mitteln zu beenden. Außerdem müssten die „tieferliegende Ursachen“ des Konfliktes mit der Ukraine berücksichtigt werden.
Ukrainische Truppen seien derzeit in ihrer letzten Stellung in der russischen Grenzregion Kursk eingekesselt, erklärte Putin. Vor einer Waffenruhe müsse geklärt sein, ob sie ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zuvor teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass das Militär Sudscha erobert habe – die größte Stadt, die ukrainische Soldaten in der Grenzregion im vergangenen August besetzt hatten.
Nötig sei auch ein Mechanismus für eine Kontrolle möglicher Verstöße gegen eine Waffenruhe, mahnte Putin. Eine weitere ungeklärte Frage sei, ob die Ukraine eine 30-tägige Feuerpause für eine anhaltende Mobilisierung und Wiederaufrüstung nützen würde. So sei zu fragen, wofür eine solche Feuerpause da sei. „Damit die Zwangsmobilisierung in der Ukraine fortgesetzt wird? Damit Waffen dorthin geliefert werden?“, fragte der russische Präsident.
Putin hält Telefonat mit Trump für denkbar
Putin dankte dem US-Präsidenten Donald Trump für seine Bemühungen, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden. Russland müsse mit Washington über die Einzelheiten sprechen. Es gebe noch viele Fragen, die diskutiert werden müssten. „Vielleicht sollte es ein Telefonat mit Präsident Trump geben, um dies mit ihm zu besprechen.“
Der Sondergesandte der US-Regierung, Steve Witkoff, hielt sich am Donnerstag zu Gesprächen in Moskau auf und wollte auch Putin treffen.
Es war die erste Reaktion des russischen Präsidenten auf den Vorschlag zu einer 30-tägigen Waffenruhe, den die USA und die Ukraine vor zwei Tagen nach Verhandlungen in Saudi-Arabien gemacht hatten. Putin erklärte ferner, die russischen Streitkräfte würden derzeit an fast allen Frontabschnitten vorrücken. „Die russischen Truppen rücken praktisch in allen Bereichen der Kontaktlinie vor“, sagte der russische Staatschef.
Putin warnt vor atomarem Konflikt
Zugleich warnten Putin und Lukaschenko vor einem atomaren Konflikt. Die Aktionen der Nato im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine bergen einer gemeinsamen Erklärung der beiden Staatsoberhäupter zufolge das Risiko eines atomaren Konfliktes.
Zuvor hatte noch der russische Regierungsberater Juri Uschakow erklärt, eine von den USA vorgeschlagene Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland würde den ukrainischen Streitkräften lediglich eine Atempause verschaffen. Er sagt weiter, niemand brauche Maßnahmen, die friedliche Handlungen nur vortäuschten. Russland brauche langfristige Vereinbarungen, die seine Interessen und Vorbehalte berücksichtigten.
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