Zweimal im Jahr zieht Russland Zehntausende Männer zum Wehrdienst ein. In den vergangenen Jahren steigt die Zahl der Einberufenen kontinuierlich. In diesem Frühjahr ruft Präsident Putin 160.000 zur Militärausbildung.
Vor dem Hintergrund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin 160.000 junge Männer zum Wehrdienst einberufen. Bis Mitte Juli sollen die Russen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren eingezogen werden, heißt es in dem entsprechenden Präsidentendekret. Das ist die höchste Zahl an Wehrpflichtigen, seitdem der Kreml im Zuge der Armeereform seit 2012 verstärkt auf professionelle Vertrags- und Zeitsoldaten setzt.
Zweimal im Jahr - im Frühjahr und Herbst - beruft Russland jeweils mehr als 100.000 Männer für den einjährigen Wehrdienst ein. In den vergangenen Jahren stiegen die Zahlen kontinuierlich. So wurden im Frühjahr 2024 150.000 Rekruten eingezogen, Anfang 2023 waren es 147.000, im Frühjahr 2022 waren es 134.500.
Bei der Einberufungskampagne setzt Russland dieses Mal auf eine zentrale elektronische Datenbank, teilte der Generalstab mit. Dabei verzichten die Wehrkreisersatzämter nicht auf die gedruckten Einberufungsbescheide, die weiterhin an die Meldeadressen verschickt würden. Zugleich gebe es jedoch auch elektronische Einberufungsbescheide, die die jungen Wehrpflichtigen auf ihrem Account auf der Webseite staatlicher Dienstleistungen "Gosuslugi" erhalten würden. Wegen der Vielzahl an Dienstleistungen, die über das Portal gemanagt werden, haben inzwischen praktisch alle Erwachsenen in Russland dort ein Kundenkonto.
Der Kreml hat die Truppenstärke der russischen Armee seit dem Einfall in die benachbarte Ukraine bereits dreimal erhöht. Zuletzt ordnete Putin im vergangenen Herbst die Erhöhung der Sollstärke auf 2,4 Millionen Militärangehörige an - davon 1,5 Millionen Soldaten. Offiziell nehmen Wehrpflichtige nicht am Krieg gegen die Ukraine teil, allerdings waren sie mehrfach in Kämpfe im russischen Grenzgebiet verwickelt. Nach Angaben des Generalstabs sollen die Männer nach ihrem Wehrdienst nach Hause zurückkehren. Sie können sich aber auch per Vertrag zu Kampfhandlungen in der Ukraine verpflichten.
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