Vor allen öffentlichen Gebäuden des Landkreises Jerichower Land, die einen Flaggenmast besitzen, soll bald die Deutschland-Fahne hängen. Dazu zählen auch Sekundarschulen und Gymnasien. Diesen Antrag brachte die AfD im Kreistag Jerichower Land ein, die CDU stimmte dafür. Der Antrag wurde somit beschlossen, wie unter anderem die Tageszeitung „Volksstimme“ berichtet.

Zur Begründung heißt es in dem AfD-Antrag, dass die aktuelle Situation viele Bürger vor „ungeahnte Herausforderungen“ stelle und „zunehmend zur Zerreißprobe“ für die Gesellschaft werde. Wirtschaftliche, soziale, politische und „zunehmend auch wieder religiöse Differenzen“ würden laut AfD, die vom Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, zur Spaltung beitragen. In Anbetracht der Krise wolle man ein „verbindendes Element“ kreieren und sich auf die Zugehörigkeit zur eigenen Nation als „Schicksals- und Bekenntnisgemeinschaft“ besinnen. Diese Zugehörigkeit soll sich in der dauerhaften Beflaggung widerspiegeln.

Die Pflicht gilt laut der „Bild“-Zeitung für insgesamt für 15 Schulen gelten. Darunter sind acht Sekundarschulen, drei Gymnasien, drei Förderschulen und eine Berufsschule. Nur Grundschulen sind ausgenommen, weil für diese die jeweiligen Städte und Gemeinden statt des Landkreises zuständig sind.

„Ein bisschen Patriotismus kann nicht schaden“, sagte der Kreistagsvorsitzende Markus Kurze (CDU) der „Volksstimme“ zu dem Antrag. Demnach stimmte auch SPD-Landrat Steffen Burchhardt dafür.

Ein Symbol, auf das sich alle „berufen“ sollen

Gegenüber WELT TV begründet Gordon Köhler, Kreisvorsitzender der AfD im Jerichower Land, den Antrag damit, dass die gehisste Nationalflagge in anderen Ländern auch „gelebte Normalität“ sei.

Auf die „Schicksalsgemeinschaft“-Formulierung angesprochen, erwidert Köhler, man sitze im selben Boot. „Wir haben alle die gleichen übergeordneten Probleme. Wir haben alle – ob es uns gefällt oder nicht – die gleiche Regierung. Vor dem Hintergrund glaube ich, dass es guttun würde, wenn man ein Symbol findet, auf das sich alle berufen können.“

Das Roland-Gymnasium in Burg hat als erste Schule den Beschluss bereits umgesetzt. Dort hängt nun eine Deutschland-Flagge. Der Direktor sagte der „Bild“-Zeitung dazu: „Zu Hause würde ich nicht flaggen. Ich habe das an unserer Schule gemacht, weil wir in Trägerschaft des Landkreises sind und ich eine entsprechende Anweisung bekommen habe. Die Fahne wird vermutlich schnell verschleißen. Die Kosten nimmt man in Kauf.“

Der Landkreis rechnet laut des Berichts damit, dass eine Flagge halbjährlich durch Wind und Wetter verschleißt. Demnach würden zwei Flaggen pro Jahr gebraucht, der Landkreis geht von 140 Euro an Kosten pro Schule aus.

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